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Eisblume-WarriorCats
Wir kämpfen um zu leben - wir leben um zu kämpfen!
Anzahl der Beiträge : 1207 Anmeldedatum : 01.01.13 Alter : 24
Thema: Delphin- ein Schicksal von vielen So Feb 24, 2013 8:14 pm
Prolog:
"Komm Sternchen! Du schaffst es! Es sind unsere ersten Jungen. Wir dürfen sie nicht verlieren!" Die Stimme des Katzers trug Verzweiflung in sich. Das Rauschen des Wasserfalls drang zu ihnen hinüber. Blut durchnässte die moosbedeckten Felsen. Ein schwarzer Fluss mit starker Strömung schwappte um sie herum. Der Wald war dicht gewachsen und die grünen Blättrr der Blattfrische schmückten die Zweige. Die meisten Felsen waren klein und glitschig, doch sie hatten zum Glück einen etwas höheren gefunden. Regen prasselte auf die Gebärende und ihren Gefährten nieder. Die meisten Felsen waren schon überflutet. Es würde nicht mehr lange dauern, bis auch der Felsen auf dem sie Unterschlupf gefunden hatten überflutet sein würde. Mit einer Woge voller Verzweiflung presste die junge Mutter nochmals. Die Jungen kamen zu früh. Das beunruhigte sie. "Sternenglanz! Es wird gut gehen! Wir werden es schaffen!" Der Krieger sah sie fast flehentlich an. Er stand auf einem etwas kleinerem Felsen und die tödliche Strömung spülte um seine Pfoten. Er sah verzweifelt aus. Das Fell hing ihm triefend vor Nässe zu Boden und sein Kopf hing tief unten. Seine Gefährtin sah nicht besser aus. Blut umgab sie in einer großen Pfütze. Sie nahm nochmals alle Kraft zusammen und presste. Sie erwartete keinen Erfolg. Doch dann spürte sie, wie ein neues Leben in die Weite der Welt geschickt wurde. Trotz der Frühgeburt war es kräftig gebaut und hatte harte Knochen. Graues Fell umgab ihren Körper. Da es das erste Junge war hob Drachenkralle es hoch und legte es näher an Sternenglanz. Mit glänzenden Augen beschnupperte sie es kurz, bevor sie sich wegen einer erneuten Wehe wieder zusammenzog und die Zähne aufeinander biss. Sie schnaufte kurz auf und schaute sich das Junge genau an. Die Mutter deutete auf die harten Ballen. "Die hat sie von dir Drachenkralle. Sie hätte eine gute Wolkenclan Katze werden können." Der durchnässte Kater an ihrer Seite schüttelte seinen massiven Kopf. "Sie hat aber auch das Fell und den Körperbau einer Flussclan Katze. Auch dort wäre sie akzeptiert worden." Er wollte weiterreden, doch da schrie Sternenglanz wieder auf. Das nächste Junge kam. Ein Wasserschwall schwappte über den Felsen und drohte die graue Kätzin mitzureißen. Drachenkralle packte den grauen Körper des Frischgeborenen und sprang mit einem großem Satz an das Ufer. Er dachte an seine Wolkenclan Herkunft. Wenn er den Clan nicht verlassen hätte, wäre das Kleine bestimmt großartig dort zurecht gekommen. er seufzte auf. Dann dachte er an Sternenglanz. Auch sie hatte ihre Opfer bringen müssen. Sie hatte ihren Clan, den Flussclan, verlassen. Er hätte am liebsten den Kopf geschüttelt, um von diesen Gedanken freizukommen, aber mit dem Jungen im Maul ging das schlecht. Behutsam legte er sie ab und sprang wieder zu seiner Gefährtin. Diese hatte gerade das zweite Junge bekommen. Es war weiß wie der Schnee und war ziemlich klein. Dann konnte man den rabenschwarzen Kopf eines Katers erkennen. Auch dieser bekam unbeschadet die Luft der Welt auf der er leben würde zu riechen. Drachenkralle packte die Jungen nacheinander und brachte sie ans gegenüberliegende Ufer. Er sah zu Sternenglanz. Sie lag entkräftet auf den Felsen und blutete immernoch. Er sprang zurück zu ihr und half ihr auf. Die weiße Kätzin trat erschöpft in die Kälte des schwarzen Wassers und kämpfte sich zum wartenden Gefährten rüber. Das Wasser verfärbte sich blutrot, als sie loslief. Sie hörte leise Stimmen. "Rot ist die Farbe der Auferstehung und des Todes. Beide werden eine wichtige Rolle im Leben deiner Jungen spielen. Entscheide du welche..." Sternenglanz stockte der Atem. "Sternenclan? Ihr sprecht zu mir?"
Kapitel 1:
Ich spüre, wie mein nasses Fell an mir klebt. Eisige Kälte nagt an mir, wie eine hungrige Katze an einem Knochen. Zitternd liege ich dort. Ich versuche mit Schnuppern meine Eltern ausfindig zu machen, doch zu viele neue Eindrücke strömen auf mich ein. Da ist ein lautes Rauschen und der Geruch von Blut überdeckt alles andere. Da ich nichts anderes als Blut riechen kann versuche ich es nun wieder mit Lauschen. Da! Ist das nicht das Geräusch von näherkommenden Pfoten? Ich drücke meine Augen fest zu und versuche aufzuhören zu Zittern. Plötzlich spüre ich neben mir ein warmes Fell. Ist das meine Mutter? Zögerlich drücke ich mich an das unbekannte Etwas. Nein. Das kann nicht meine Mutter sein. Dafür ist es zu klein. Ich beschließe, dass es eins von meinen Wurfgenossen ist. Mein Körper vibriert immernoch vor Kälte. Kurz darauf spüre ich ein zweites Fellauf meiner anderen Seite. Mit der Pfote greife ich danach und ziehe es näher zu mir. Ein leises Schnurren dringt aus meiner Kehle, als ich von zwei Seiten gewärmt werde. Der Regen prasselt zwar immernoch unablässig, aber zwei Wärmepolster machen das wieder gut. Ich versuche mit meiner Nase und meinen Ohren meine Eltern ausfindig zu machen. Wo sie bloß waren? Ich prüft mit meiner kleinen Nase die Luft. Der Geruch von Blut hängt schwer in der Luft. Auch in meinem Fell kann ich ihn riechen. Wie er bloß dort hin gekommen ist? Ich versuche es erneut und glaube den Geruch von meinen Geschwistern zu riechen. Schnell wird mir klar, dass ich mit meinem Geruchssinn nicht weit kommen werde und lausche angestrengt. Ich höre das leise Schnarchen eines meiner Geschwister. Wütend stubse ich es an. So kann ich mich doch nicht konzentrieren! Durch mein nasses Fell hindurch spüre ich, dass das Junge unter meiner groben Bewegung zusammengezuckt ist. Doch das macht mir im Moment nur wenig aus. Ich fixiere meine Umwelt nur mit den Ohren. Das unbekannte Rauschen, der prasseln der auf den Boden fallenden Regentropfen, ...ich will schon wieder aufgeben, als ich ein lautes Platschen vernehme. Ein glattes nasses Fell drückt sich neben mich und ich spüre den flachen Atem der Kätzin. Ein Kater kommt dazu und fängt an mir und den anderen das Fell zu lecken. Ich genieße die rhythmische Bewegung seiner warmen Zunge. Ich höre das leise Schnurren meiner Wurfgefährten und tue es ihnen gleich. Meine geschlossenen Augen werden auch mehrmals abgeleckt. Das muss wohl mein Vater sein. Sein Geruch spricht dafür. Ich spüre ein seltsames Gefühl in meinem Unterleib. Besorgt Streiche ich mit meiner Pfote darüber. Irgendetwas stimmt nicht. Mit der Zeit nimmt das Ziehen immer mehr zu. Es fühlt sich so an, als ob mein Bauch nach innen gedrückt wird. Erschrocken winsle ich. Bin ich etwa krank? Werde ich sterben? Plötzlich packt mich jemand am Nackenfell und zieht mich zu sich rüber. Mein weiches Fell schleift über den dreckigen Schlammboden. Ich fühle zwei weitere Felle neben mir und fange an sie abzutasten. Erst das erste, dann das zweite und dann das... dritte? Verwirrt berühre ich alle nochmal mit der Schnauze. Eins, zwei, drei. Eindeutig! Ich kann mich gar nicht verzählt haben! Dann geht mir ein Licht auf. Die dritte Katze muss meine Mutter sein! Ich taste auch sie ab und bemerke ein paar Stellen, wo die Haut Wölbungen hat. Verwirrt sauge ich daran. Eine köstliche Flüssigkeit spritzt in mein Maul. Gierig versuche ich es nochmals. Tatsächlich! Es funktioniert! Mit einem leisem Grunzen mache ich die anderen darauf aufmerksam und lasse dann weiterhin mein Maul volllaufen. Ich spüre nach kurzer Zeit, dass auch die anderen Jungen neugierig geworden waren und auch ihren Weg zu einem Hubbel finden. Ich beschließe meinen Hubbel zu wechseln und fühle einen nebenan. Ich sauge daran und wundere mich, dass nichts rauskommt. Ich sauge stärker, doch auf einmal habe ich ihn im Maul. Würgend spucke ich den außergewöhnlich kleinen Hubbel wieder aus. Ich versuche den ekligen Geschmack loszuwerden, doch es geht nicht. Habe ich meiner Mutter wehgetan? Nun habe ich Angst um sie. Sie konnte ja nichts für den Hubbel, aus dem nichts rauskam! Ich fipse ängstlich, doch da höre ich ein lachendes Schnurren neben mir. "Anscheinend hast du gerade an einer Zecke gesaugt. " Ich sehe sicherlich verwirrt aus. Was ist eine Zecke? Hat jede Katze soetwas? Erschrocken taste ich meinen Körper ab, kann jedoch nichts entdecken. Ich höre die leise Stimme meiner entkräfteten Mutter. "Es ist Zeit ihnen Namen zu geben. Zuerst das graue." Sie stubst mich an und setzt mich gerade hin. Mir ist klar, dass es um mich gehen muss. "Ihr Name soll Delphin sein oder Drachenkralle?" Der Befragte nickt zustimmend. Dann sagt er: "dann sind das hier Schnee und Nacht." Nun ist es an Sternenglanz zu nicken. Ich kann ein kleines Zögern spüren. An was denkt sie gerade? "Drachenkralle? Sollten wir ihnen Clannamen geben und einen neuen Clan gründen?" Dieser schüttelt entschieden den Kopf. "Nein Sternenglanz. Es reicht wenn wir die Clans verlassen haben. Wir müssen keinen neuen Gründen." Ich bin zu müde noch weiter zu zu hören. Mit einem kleinem Seufzer schlafe ich neben meiner Mutter ein.
Kapitel 2:
Es war inzwischen schon ein halber Mond vergangen. Immer waren wir ohne Schutz herumgelaufen und nur ein leichter Nieselregen begleitete uns. Mein Fell war durchnässt, als wäre ich gerade in einen See gefallen. Ich hatte schon seit Tagen großen Hunger. Die Milch von unsrer Mutter reichte einfach nicht für uns alle. Es war schrecklich immer Hunger zu leiden und zu hören, wie Sternenglanz und Drachenkralle leise besprachen, wie lange sie noch durchhalten könnten. Ich Wache diesen Morgen nicht wie sonst immer durch den Regen auf. Ich bin das schon zu sehr gewöhnt. Neben mir spüre ich das warme Fell meines Vaters. Sein Pelz kitzelt mich in der Nase. Mir entringt ein kleines Niesen. Davon werden auch die anderen wach. Ich öffne meine verklebten Augen. Es ist das erste Mal, dass ich dies mache. Verwundert schaue ich mir das an, was vor mir liegt. Drachenkralle hatte die Welt doch immer so Farbig beschrieben! Was war das denn hier? Es musste Fels sein. Sternenglanz hatte mir einmal erklärt, worauf wir liefen und wie es aussieht. Ich lasse meinen ungläubigen Blick nochmals über die Landschaft schweifen. Überall sind Steine. Große schwarze Felsplatten bedecken den Boden. Ab und zu liegen auch viele kleine aber spitze Steine auf dem Boden. Weit in der Ferne kann ich den verschwommenen Umriss von Bergen sehen. Nirgendwo kann ich etwas entdecken, was auch nur irgendwie nach einem Baum aussieht. Mir schießt ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf. Was ist, wenn es stimmt, was Mutter vor einem viertel Mond gesagt hat? Sie hat doch gesagt, dass nun nichts mehr schlimmer kommen könne. Danach hatte sie gesagt, dass es doch noch schlimmer kommen könne. Mit ironischem aufblitzen in den Augen hatte sie erklärt, dass eine Fläche aus Steinen nur noch schlimmer sein könne. Das war bevor wir blind über die Steine laufen mussten. Doch das hier ist eine Fläche aus Steinen! Wir werden verhungern! Als ob Vater das selbe gedacht hätte murmelte er leise:" Ich will euch zeigen, wie man jagt. Kommt her zu mir. Aber da wir weiterlaufen müssen, will ich, dass ihr euch damit zufriedengebt, dass ich vorerst nur reden kann." Ich schüttle mir die nassen Tropfen aus meinem grauen Fell. Es spritzt nach allen Seiten und Schnee quietscht kurz auf, als die Tropfen sie treffen. Etwas verärgert fauche ich sie an. Als ob es jetzt noch auf diese paar Tropfen ankäme. Es nieselte zwar nur, aber wenn es seit einem halben Mond nichts anderes mehr gibt bleibt das Fell nass und man kann sich leicht einen Husten einfangen. Ich springe in wenigen Sätzen zu Drachenkralle hinüber. Man kann deutlich die Rippen unter seinem schwarzen Fell erkennen. Sie stechen heraus, wie eine grüne Katze. Ich sehe an mir herunter. Bei mir ist es nicht ganz so schlimm, doch auch die Knochen meines kräftigen Körpers sind deutlich zu erkennen. Ich reiße mich von meinen Gedanken los und sehe meinen müden Vater an. Schnee springt neben mich. Und auch mein Bruder kommt kurz darauf. Mit einem schlappem Lächeln begrüßt er uns. Während wir nebeneinander herlaufen, erklärt er uns, wie wir am besten eine Maus fangen. Wir können ihm alle möglichen Fragen stellen. Wir hören nach kurzer Zeit, wie Sternenglanz freudig aufjault. Ihre Augen glänzen, wie Diamanten. Auch mein Vater schaut hoffnungsvoll auf. Wie laufen auf sie zu. Dann entdecken auch wir, was sie gesehen hat. Ein Felsvorsprung bietet genug Platz für uns alle. Wir können also endlich erfahren, wie es ist einen trockenen Pelz zu haben. Ich springe hinüber und lege mich drunter. Auf einmal fühle ich etwas glattes. Erschrocken springe ich auf. "Mama? Kommst du mal? Was ist das?" Interessiert kommt sie angesprungen. Ich sehe, dass sie sich freut. "Das hier ist die Farbe grün. Es ist aber kein Gras. Gras sieht anders aus. Ich weiß, dass man das hier essen kann. Es wird uns zwar keine Kraft geben, aber wir müssen essen, was wir finden. Wir schauen gespannt zu, wie sie schnell und geschickt das Brauchbare der Pflanze von dem Ungenießbarem zu trennen. Sie teilt es in gerechte Stücke und gibt jedem von uns etwas davon. Auf Drachenkralles verwunderten Blick antwortet sie traurig: "Ich habe keine Milch mehr. Wir müssen sie an etwas anderes gewöhnen." Ich sehe sie ängstlich an. Heißt das, dass wir nie wieder die köstliche Milch kosten können? Heißt das, dass Mutter sterben wird? Ich sehe meine Geschwister an. Doch auch diese schauen ratlos und verängstigt. Aufmunternd stupst Sternenglanz uns an. Mit skeptischem Blick schaue ich das Kraut an. Dann esse ich es. Das unbekannte Kraut schmeckt anders, als Milch. Es schmeckt nicht so saftig und man muss lange darauf kauen. Es stillt meinen Hunger nicht wirklich. Aber es ist besser als gar nichts. Ich luge unter dem grauen Felsvorsprung hervor und schaue in den von Regenwolken vergangenen Himmel. Es sieht nicht so aus, als ob er in absehbarer Zeit aufklaren würde. Ich sehe den besorgten Blick meiner Eltern. Der Hunger ist ihnen deutlich anzusehen. Nun bin auch ich beunruhigt. Wenn sie sich Sorgen machen, würde etwas ernstes auf uns zukommen. Ich ziehe meinen Kopf wieder ein um dem trostlosem Regen zu entgehen. Meine Geschwister liegen schon zusammengerollt neben meinen dürren Eltern. Gähnend lege ich mich zu ihnen. Kurz darauf werde ich von dem unendlich großen Reich der Träume empfangen. Kaltes Gestein umgibt mich. Es ist kühl und Wasser umgibt mich voll und ganz. Ich muss schwimmen, damit ich über Wasser bleiben kann. Meine untrainierten Muskeln versagen bald. Mit schlappen Bewegungen kann ich über Wasser bleiben. Das Wasser wird immer dunkler. Es ist nun schon tief schwarz. Kein Licht sickert mehr in die Höhle, in der ich gefangen bin. Panisch zwinge ich meine Muskeln weiterhin zu bewegen. Es fühlt sich so an, als würde ich Blei an den Pfoten haben. Auf einmal höre ich ein Jaulen. Mir stockt der Atem. Ich kenne dieses Jaulen! Ich gehe kurz unter und kämpfe mit aller Kraft mit dem Wasser. Als ich es unter größter Mühe schaffe wieder an die schwarze Wasseroberfläche zu kommen, schnappe ich panisch nach Luft. Plötzlich spüre ich ein glattes Fell an meiner Seite. Durch die Dunkelheit kann ich das strahlend weiße Fell meiner Mutter vernehmen. Ich will nah ihr rufen, doch Wasser sickert in meine Kehle und zwingt mich zu einem gurgelndem Husten. Ich fiepe jämmerlich. Ein starkes Gebiss packt mich und zerrt mich unter das schwarze Wasser. Ich bin zu schwach um mich dagegen zu wehren. Ich werde auf einmal durch Felsen durchgezogen. Ich kann helles Licht erblicken. Mit ein paar erschöpften Schwimmzügen schwimme ich auf einen Felsen zu, auf dem mein Vater steht. Sein kräftiges Gebiss packt mich und zieht mich zu sich hoch. Ich schleife über die spitzen Felskanten und reiße mir ein paar Wunden. Doch ich bin zu erschöpft, um das zu bemerken. Ich drehe mich besorgt um, damit ich sehen kann, wo Sternenglanz ist. Die Umgebung erstaunt mich zunächst ein wenig. Wir sind in einem Kessel aus Felsen. Die Felswände sind glatt und hoch. An einigen Stellen ragen Felsvorsprünge hervor. Diese sind breit und sehr dick. Ich sehe auf das schwarze Wasser herunter. Erleichtert sehe ich, wie ihr Kopf auftaucht und sie ohne Probleme auf uns zuschwimmt. Doch plötzlich bröckeln kleine Steine auf sie herunter. Verwirrt sieht sie nach oben. Voller Panik sehe ich, dass ein Felsvorsprung herunterfällt. Er rast direkt auf sie zu. "Nein!" Mein klarer Schrei hallt an den glatten Felswänden wieder. Doch es war nicht rechtzeitig. Er trifft sie am Kopf und taucht sie unter. Das Wasser färbt sich blutrot und ein wehmütiger Schrei dringt aus der Kehle meines Vaters. Dieses erhebt sich bald zu einem wütendem Jaulen und er wirft sich in das schwarze Wasser. Er taucht unter und kämpft sich wieder an die Wasseroberfläche. Dann gelangt er an einen Felsen. Er klettert dort geschickt hoch und steht schließlich auf ihm drauf. Mir stockt der Atem, als er schmerzerfüllt schreit und seine Augen glasig werden. Ich zittere in meinem nassen Fell. Ich habe verloren, was ich am dringendsten gebraucht hätte. Mit wenigen Sprüngen hangelt sich mein Vater die Felswand hoch. Er jault nochmals wütend auf und stürzt sich dann von der hohen Klippe. Entsetzt muss ich zuschauen, wie er mit dem Kopf voraus gegen einen Felsen schlägt. Es knackt, als sein Genick bricht. Viele Stimmen flüstern etwas unverständliches. Nur manche Stellen kann ich verstehen. Dann erhebt sich eine Stimme, die mich direkt anspricht. Es klingt klar und verständlich. So, als ob die Stimme direkt in meinem Kopf erscheinen würde. „Hab keine Angst. Du wirst nicht allein sein. Du kannst es verhindern. Aber es ist dein Schicksal. Egal was du tust, das böse wird dich immer verfolgen. Du bist auserwählt. Deine Aufgabe ist nicht leicht, doch ich bin mit sicher, dass du sie bewältigen kannst, wenn du genug Wissen besitzt. Pass auf, was du tust. Jeder Atemzug könnte dein letzter sein.” Die Stimme wurde immer leiser und verstummte schließlich ganz. Mit einem kleinem Schrei erwache ich und sehe, dass meine gesamte Familie schon wach ist. Ihre Augen starren trüb in die Ferne. Der Regen hat sich verstärkt. Dicke Tropfen erzeugen fremdartige Geräusche, wenn sie auf dem Felsvorsprung auftreffen. Ich sehe, wie sich Sternenglanz und Drachenkralle liebevoll etwas zuflüstern und dann zu uns kommen. „Wir gehen heute nicht weiter. Wir werden hier bleiben", verkündet Drachenkralle. In meinen Gedanken juble ich auf. Das ist noch besser, als ich es mit vorgestellt habe! Mit kleinen, schnellen Schritten tripple ich zu ihr und frage schüchtern: "Kannst du mir etwas über Kräuter beibringen?" Sie sieht mich verwundert an. Dann nickt sie glücklich. Sie sagt: "Ich kann dir die Kräuter nicht zeigen, ich kann sie dir aber beschreiben und die ihre Heilwirkung nennen. Willst du das?" Ich nicke eifrig. "Wenn du mir die Kräuter später zeigst dann ist das in Ordnung." Sie schaut sorgenvoll in den wolkenverhangenen Himmel, aus den dicke Tropfen in die Tiefe fallen. Dann fängt sie mit besorgter Stimme an zu reden...
Abendsee Moderator/-in
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Thema: Re: Delphin- ein Schicksal von vielen Mo Feb 25, 2013 1:26 am
Klingt spannend!
Delphinsprung Krieger
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Thema: Re: Delphin- ein Schicksal von vielen Mo Feb 25, 2013 1:29 am